Egon beweist: Geduld lohnt sich!

Hallo liebe Crew vom Tierheim in Beuern,

nun ist es 6 Wochen her, dass Egon „umgesiedelt“ ist – und man kann wohl sagen: Er ist inzwischen wirklich gut und ganz und gar hier angekommen  :-))

Egon ist ein ganz normaler Hund

… nein, eigentlich ist an Egon nichts „normal“… Egon ist alles Mögliche, und zwar von einem Gute-Laune-Bündel, über einen Akrobaten, Ringer, Rum-Kugel, Clown, Rakete bis zum Flug-Hund kommt so ziemlich alles vor, und ich verstehe jeden Tag weniger, wie so ein toller Hund überhaupt „verloren“ gehen konnte…

Nachdem Egon es die ersten 3 Tage vorgezogen hatte, auf einem der Stühle in der Wohnung zu „wohnen“, ist er dann in sein Körbchen umgezogen, als die Schafwolle gefüllte Egon-Spezial-Matratze fertig genäht war. Dort ratzt er seither des nächtens brav ab und räumt sich auch alleine dorthin auf, wenn er abends müde wird. Vorher braucht er aber so eine gute halbe Stunde „Zu-Bett-bringen“ = Schmuse-Einheit. So insgesamt etwa drei davon am Tag holt er sich ab, nach dem Frühstück, in meiner Mittagspause und eben abends – und wenn ich am PC festklebe, dann macht er sich entsprechend bemerkbar auf seine ganz spezielle charmante Art – entweder will er dann auf den Schoß (dann kann ich PC auch vergessen …) oder er kriegt mich rum, dass ich meine Sitzung beende und mit ihm noch rumkugele.

Ungefähr 8 Tage hat es gedauert, bis wir das mit dem Geschirr-An-und-Ausziehen hingekriegt haben – ist mittlerweile Alltag und vergessen… er hat sich auch schon Cindys Regenjacke anziehen lassen (ist ihm aber eine Nummer zu groß). Beim Gassi-Gehen läuft er seit knapp drei Wochen frei mit und da kam dann auch beim ersten Abkoppeln die „Rakete “ in ihm zum Vorschein, grins. Etwa drei Tage musste er rennen und rennen und rennen – vermutlich nachholen, was ihm alles abgegangen war. Er lässt sich rufen und hält sich neuerdings auch ohne große Aufforderung zum Anleinen hin, wenn er irgendetwas auf uns zukommen sieht (Leine gibt auch Sicherheit). Auf dem Weg zu diesem Ergebnis haben uns die Bücher vom Rütter viel geholfen, denn am Anfang hat Egon „Menschensprache“ überhaupt nicht ernst genommen – zu unklar, die meinen immer was anderes als sie sagen, kein Verlass drauf. Je hundiger ich mich auszudrücken verstand, desto einfacher war es mit dem Umgang. In der ersten Woche sah es so aus, als würde er lediglich „Gassi-Zerren“ kennen, und es war ziemlich belastend, ihn immer wieder zu Aufmerksamkeit zu bewegen. Das war dann Geschichte mit dem Freilaufen … jetzt guckt er von selber und kommt auf Ruf (meistens jedenfalls…)

Eigentlich von Anfang an konnte ich ihn rumtragen wie einen kleinen Mehlsack. Bei zwei Voll-Regenschauern hatte ich ihn kurzerhand unter meine Jacke gesteckt und heimgetragen, was mit Abschlecken des Daumens während des Tragens quittiert wurde. Auch Pflege findet er toll und ist immer ganz sprachlos, dass so was gemacht wird, und hält still – ich kann cremen und mit nassen Schwämmchen abreiben und auch die Äuglein pflegen.

Ganz neu war für Egon, dass es einen „Draußen-Bereich“ gibt, der sicher ist (Garten) – nachdem er es in etwa kapiert hat, fand er es toll und chillt jetzt oft unter dem Kirschbaum auf dem Mini-Grundstück ab, wenn ich Unkraut jäte.

In der Wohnung hat er sich von Anfang an tadellos benommen – da gibt es keinerlei Beschwerden (wenn man davon absieht, dass er versucht, den Teppich „umzugraben“, und ich immer mal wieder vergrabene Kaustangen in meinem Bett oder sonst wo finde…).

Es hat ungefähr 10 Tage gedauert, bis Egon umgeschaltet hat von „Asylant Sein“ auf Hier-Wohnen. Und während er in den ersten Tagen recht viel geschlafen hat, ist er mittlerweile das totale Energie-Bündel mit unglaublich viel Ideen, was man alles so machen kann, und während wir am Anfang hauptsächlich die von mir vorgeschlagenen Schnüffel-Spiel gemacht haben, macht Egon inzwischen seinerseits jede Menge Vorschläge zum Spielen, schmeißt seinen Fetz-Knoten durch die Gegend, schüttel wie doof seinen Teddy, ringt mit mir, „fängt“ mich und hält mich festfestfest mit seinem kleinen Fang – keine Chance, Brigitte…

Hatte er anfangs noch bei jedem lauten Geräusch Stress, z.B. Gewitter, so interessiert ihn das mittlerweile nicht mehr die Bohne – sowohl drinnen nicht, und kürzlich waren wir auch draußen, während in der Ferne ein grollendes Gewitter aufzog – hat ihn gar nicht mehr interessiert. Ungefähr nach 14 bis 18 Tagen ließen die ganzen Stress-Trigger nach und es kamen andere Muster hervor – so mag nicht alles „schlecht“ gewesen sein in seiner Vergangenheit – z.B. kennt er Spielzeug und weiß sofort etwas damit anzufangen, weiß auch, was ein Mitbringsel ist und freut sich wie doof darüber.

Seit ungefähr einer Woche schaltet er auch auf Menschensprache um – d.h. er hört genau zu, was ich in Menschensprache zu ihm sage und setzt es so um, dass man denken muss, er habe alles verstanden. Generell denkt er total mit.

Was andere Hunde angeht, so hat Egon hier schon drei Freunde gefunden, vor allem direkt gegenüber eine kleine Chihuahua-Dame – die ganz in ihn verliebt ist und er  – achtungsvoll – in sie. Außerdem einen 15 Jahre alten, etwas übergewichtigen Jack Russel Rüden und einen 6 Monate alten Dalmatiner-Königspudelmischling (ziemlich groß und fast nur Haare).

Das einzige „Problem“, das derzeit noch übrig ist, sind Menschen – Menschen, die eben an ihm vorbeigehen, ohne groß auf ihn zu achten, kann er gut ins Gassi-Gehen einbauen mittlerweile, aber alles, was stehenbleibt, ihn womöglich anspricht oder sich etwa auch noch hinkauert, wird deutlich bellend abgewiesen. Die Ausnahmen sind inzwischen die beiden Damen von gegenüber, die die kleine Chihuahua-Dame führen, die mag er und möchte beim Gassi-Gehen immer zu dem Haus hin und die Treppe rauf, beide können ihn auch schon vorsichtig anfassen und streicheln. Auch mit einer anderen Nachbarin übern wir das gerade. Aber das wird schon mit der Zeit.

Der Egon ist ein ganz toller, kleiner, großer Hund – und ich bin ganz vernarrt in ihn  :-))))))) Das wollte ich doch mal erzählen

Viele Grüße von uns beiden

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