Zum Sterben vor dem Tierheim ausgesetzt?

Ist es nun so weit? Werden jetzt die gestiegenen Tierarztkosten, die gestiegenen Energie-, Wohn- und Lebenskosten auf unsere Haustiere abgewälzt? Werden Sie die Leidtragenden sein?

Als der Arbeitstag am Mittwoch, dem 15.02.2022 begann und unsere Mitarbeiter um 7 Uhr morgens nach und nach im Tierheim ankamen, weckte eine abgestellte Transportbox vor dem Tierheimzaun ihre Aufmerksamkeit. Beim Näherkommen wurde klar, dass hier nicht einfach jemand seinen Transportbox entsorgt hat. NEIN! Hier hat jemand seine Transportbox und seinen Hund entsorgt!

Durch die Gittertür schauten uns kleine Kulleraugen an und wir waren mal wieder fassungslos. Sofort schossen uns tausend Fragen durch den Kopf. Wie lange musste der Hund bei den winterlichen Temperaturen ausharren? Wer ist der Hund? Ist er lieb oder wird er gleich versuchen nach uns zu schnappen, weil er Angst hat? Wie steht es um seinen Gesundheitszustand? Warum haben sich die Besitzer dazu entschieden, eine solche Entscheidung zu treffen?

Im Gebäude angekommen, befreiten wir die arme Seele aus ihrer misslichen Lage. Zum Vorschein kam eine ältere Zwergspitzhündin. Sofort war zu erkennen, dass es der Hündin gar nicht gut ging. Sie konnte kaum laufen und sich aufrecht halten.

Sofort wurde der Weg zum Tierarzt eingeschlagen. Nach Blutuntersuchungen und Ultraschall konnte uns der Tierarzt nur mitteilen, dass eine sofortige Notoperation aufgrund einer Pyometra notwendig sei. Doch die vereiterte Gebärmutterentzündung war nicht das einzige Problem. Auch die Nierenwerte der Zwergspitzdame waren deutlich erhöht.

Da die kleine Hündin sehr schwach war, konnte man uns keine genaue Prognose für die Operation und ihre Überlebenschancen geben. Falls ein bitteres Ende eintreten würde, wollten wir sie nicht ohne Namen von der Welt gehen lassen und haben uns für „Mäuschen“ entschieden.

Glücklicherweise ist Mäuschen eine Kämpfernatur und es konnte eine stark mit Eiter gefüllte Gebärmutter entfernt werden. Die Operation verlief gut, doch war Mäuschen noch nicht über den Berg. Die ganze Nacht haben wir um ihr überleben gebangt und auch ihre Nierenwerte waren bisher noch sehr hoch. Es folgten einige Tage stationäre Aufnahme und Infusionen.

Nun langsam, Schritt für Schritt, kämpft sich Mäuschen ins Leben zurück. Was die alte Hundedame aushalten musste, möchten wir uns nicht vorstellen. Hier können wir nur sagen: Sie ist dem Tod noch gerade so von der Schippe gehüpft.

Was die ehemaligen Besitzer dazu getrieben hat, ihren Hund in einer so lebensbedrohlichen Lage im Stich zu lassen, wissen wir nicht. Wir können nur Vermutungen anstellen und wir hoffen, dass sich dieser Trend nicht weiter fortsetzt. Auch unser Tierheim ist von gestiegenen Unterhaltungs- und Energiekosten, der Mindestlohnerhöhung, der Erhöhung der Gebührenordnung der Tierärzte und von einem starken Einbruch an Spenden betroffen. Für uns gibt es keine staatlichen Förderungen oder Finanzmittel, auf die wir uns beziehen können. Es gibt keine Rückendeckung!

Trotz allem werden wir eine solche Seele nicht im Stich lassen. Solange es uns möglich ist, werden wir sämtliche Strapazen auf uns nehmen, um ein solchen Leben zu retten.

Unser Appell an diejenigen, die ihr Tier, aus was für Gründen auch immer, nicht mehr gerecht werden können:

NICHT AUSSETZEN, NICHT VERSCHENKEN, NICHT ÜBER DAS INTERNET VERKAUFEN!!!

Wenden Sie sich an unser Tierheim, wenn Sie in unserem Einzugsbereich leben oder an Tierheime und Tierschutzorganisationen in Ihrer Umgebung. Alles andere ist NICHT FAIR!

Vernachlässigen und aussetzen sind keine Optionen!

Auch wir benötigen dringend finanzielle Unterstützung, um die Katastrophe der Energiekrise und Inflation abzuwenden. Wenn Sie uns in diese Richtung unterstützen, sind wir unendlich dankbar.

Spendenkonto:

Kreissparkasse Schwalm-Eder

BIC: HELADEF1MEG

IBAN: DE69 5205 2154 0031 3131 33

 

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